Die Freiwillige Feuerwehr Damnatz – Rückblick auf 100 Jahre

Damnatz. Um 1860 versuchte man innerhalb der Dorfgemeinschaft von Damnatz, den verheerenden Bränden der damaligen Zeit mit einer Handdruckspritze Herr zu werden. Im Jahr 1902 kamen die Einwohner aus Damnatz zu der Einsicht, dass nur mit einem organisierten Feuerschutzcorps dem "roten Hahn" richtig beizukommen sei.
Man beschloss die Einführung einer Pflichtfeuerwehr. Zu einem ersten Dienstantritt der Mitglieder kam es jedoch nicht.

Nach einem Jahr Bedenkzeit, genau am 07. März 1903, fand die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz statt, deren Statuten am 09. März 1903 von dem königlichen Landrat Rehfeld in Dannenberg genehmigt wurden und tags darauf, am 10. März 1903 in Kraft traten. Der erste Wehrführer unter den 30 Mitgliedern wurde Hauptfeuerwehrmann August Mattiesch I.


In den damaligen Statuten der Wehr wurde Folgendes verankert (Zitat):

§ 1 Zweck der freiwilligen Feuerwehr.
Die freiwillige Feuerwehr ist ein Verein gesunder und kräftiger Männer, welche die Ehrenpflicht übernommen haben, sich durch regelmäßige Übungen bei militärischer Disziplin die Gewandtheit, den Muth und die Ruhe anzueignen, die nötig sind, um bei Feuersgefahr möglichst rasch und in zweckmäßiger Weise Hülfe leisten zu können.

Die freiwillige Feuerwehr hat den Zweck, die Errichtung einer Gemeinde-Pflicht-Feuerwehr für die Gemeinde D a m n a t z  entbehrlich zu machen, übernimmt die Einrichtung der im § 1 der Polizei-Verordnung vorgeschriebenen Abtheilungen

und bildet die vorgeschriebene Ortsfeuerwehr."

Zitatende


Erstes "Spritzenhaus" wird erbaut!

Am 20. August 1905 folgte auf der Verbandsversammlung in Jameln die Aufnahme in den Jeetzel-Feuerwehrverband. Noch im selben Jahr wurde das Spritzenhaus mit einem Fachwerkturm erbaut. Dieses wurde 1928 erstmals renoviert und ist auch heute noch Dreh- und Angelpunkt der Wehr Damnatz.

Während es im eigenen Ort einsatzmäßig ziemlich ruhig blieb, rückte man in den Sommermonaten 1906 gleich dreimal zur Brandbekämpfung nach Quickborn und einmal nach Sipnitz aus. 1907 und 1908 waren die Wehrmänner zweimal in Splietau und einmal in Breese in der Marsch bei der Brandbekämpfung dabei. 1909 half man wieder den Quickbornern und 1911 den Langendorfern Wehrmännern. In Erinnerung der älteren Damnatzer ist auch noch das Feuer in dem östlich von Damnatz gelegenen Rüterberg, zu dessen Bekämpfung die Damnatzer mit Booten über die Elbe setzten. Die freiwillig angebotene Löschhilfe wurde jedoch nicht angenommen.

Die Serie der Einsätze setzte sich unter anderem 1921 in Seedorf fort. Zu der verheerenden Brandkatastrophe im Jahr 1928 in Cacherien fuhr man dann sogar vierspännig.


August Mattiesch II. wird Wehrführer

Am 23. Juni 1929 richtete die Wehr Damnatz in Anwesenheit des Dannenberger Landrats Frhr. von Tettau und Vertretern des Provinzial-Feuerwehrverbands sowie des Kreisfeuerwehrverbands Uelzen den Führertag des Jeetzel-Feuerwehrverbandes aus. 1933 übernahm August Mattiesch II. die Geschicke der Wehr.

In der Nacht auf den 2. Weihnachtstag desselben Jahres brennt aus nie geklärten Umständen die Scheune von Hermann Scheidel in Damnatz. Das Feuer greift auf das nahe Haus der Familie Bergholz über. Die Flammen wüteten so stark, dass beide Gebäude niederbrannten. Mit großer Mühe retten viele Helfer mittels Handdruckspritze und Eimerketten das ebenfalls stark gefährdete Scheidel’sche Haus.

Unter der Führung von August Mattiesch II. schaffte man auch den Durchbuch ins motorisierte Zeitalter bei den Feuerwehren. Als eine der ersten Wehren erhielt die Feuerwehr Damnatz 1936 eine Tragkraftspritze TS 6.

1939 musste August Mattiesch II. aufgrund der damaligen politischen Verhältnisse sein Amt als Wehrführer niederlegen, übernahm es aber in der Zeit von 1945 bis 1963 erneut. In den Jahren dazwischen waren mehrere ältere Wehrmitglieder mit der Führung beauftragt worden.

1943 leisten die Damnatzer Feuerwehrmänner Löschhilfe bei einem Wohnhausbrand bei der Familie Piehl in Barnitz. Während eines starken Gewitters kommt es in der Nacht zum 04. August durch einen Blitzschlag zu einem verheerenden Feuer in dem Bauernhaus. Die Stärke des Gewitters machte ein Ausrücken der Feuerwehren Landsatz und Damnatz fast unmöglich. Unterstützt wurden die beiden Wehren durch die Nachbarwehr Breese in der Marsch. Das Löschwasser mussten die Einsatzkräfte aus der Elbe über den Barnitzer Werder zum Brandherd befördern.
Mit vereinten Kräften gelingt es den Löschmannschaften, ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern. Viele Wehrkameraden sind zu dieser Zeit als Soldaten fern der Heimat. Es ist Krieg! Zu den ohnehin schon Kräfteraubenden Löschmaßnahmen und dem Szenario aus Blitz und Donner mischt sich das Motorengedröhne alliierter Bomber, die sich auf dem Rückflug von einem Angriff befinden.

Im April 1945 rückten die beiden Kameraden Wilhelm Predöhl und Gustav Basedow zur Brandbekämpfung nach Sipnitz aus. Mit den vor den Damnatzer Feuerwehrzug gespannten Basedows Pferden "Lotte" und "Liese" sowie der damaligen Löschausrüstung dämmten sie am 22. April unter schwersten Bedingungen einen Wohnhausbrand bei Fritz Predöhl ein, nachdem ein deutscher Soldat auf der Diele ein Leuchtspurgeschoss abgefeuert hatte. Die Front rückte zur damaligen Zeit immer näher auf Damnatz zu. Das Rauschen der Bomben und Granaten der Artillerie war unermüdlich zu hören. Um nicht als militärische Einheit beschossen zu werden, bekamen sie von Oma Maatsch ein weißes Geschirrtuch als Friedenszeichens mit.

Während der gesamten Kriegszeit 1945 brannten in Damnatz und Kamerun mehrere vom Beschuss getroffene Gebäude nieder. Ein Einsatz der Feuerwehr war zur der Zeit unmöglich. Vom 23. – 26. April 1945 brennen folgende Gebäude komplett nieder:
Die Häuser von Wilhelm Schmedt und Wilhelm Schulz in Kamerun, das Bauernhaus der Familie Willi Harms (mitsamt Vieh) und die Scheune auf dem Ziegelhof, die Hirtenkarte (stand parallel zum Deich; der Platz wurde nicht wieder bebaut; heute Grundstück von Uwe Bannöhr), der Schweinestall von Heinrich Schwemer (Fischer-Schwemer), das Haus von Hermann Kraas.


Kein Gebäudebrand

In der Endphase des 2. Weltkriegs und der Zeit unmittelbar danach waren durch den Zuzug ausgebombter Hamburger und der Flüchtlinge nahezu alle Häuser in Damnatz mit doppelt bis dreifach so vielen Einwohnern besetzt als es in normalen Zeiten bekannt war. Trotz der vielen mehr oder weniger notdürftig eingerichteten Feuerstellen gab es in diesen Jahren keinen Gebäudebrand.
Als erste Nachkriegsmaßnahme wurden aus Sicht der Feuerwehr im Zuge der Löschwasserbeschaffung drei Tiefbohrungen vorgenommen.

Eine weitere schwere Bedrohung hatten die Damnatzer Feuerwehrmänner aber dennoch zwei Jahre nach Kriegsende, 1947, zu bestehen. Wie viele andere Elbeorte auch war Damnatz in dem Jahr außer dem strengen Winter auch von großen Wasser- und Eismassen von der Elbe her bedroht.
Aufgrund einsetzenden Tauwetters kamen die gewaltigen Eismassen in Bewegung. In der Nacht vom 20. auf den 21. März 1947 schoben sich die Eisschollen in der Flussverengung in Höhe Landsatz und Barnitz (westliches Elbeufer) und Rüterberg (östliches Elbeufer) übereinander und verstopften den Fluss. Es kam zu einer Eisversetzung, in deren Folge die Elbe oberhalb binnen weniger Stunden bis kurz unter die Deichkrone anstieg.
Die Damnatzer bereiteten sich an diesem Tage auf das Schlimmste vor: Lebensmittel, Heizmaterial, Schlafstätten usw. wurde auf die Hausböden befördert. Vieh und Leute begaben sich auf die Wanderschaft nach Quickborn. Kinder und alte Leute wurden in Sicherheit gebracht.

Pioniere der englischen Besatzungsmacht verteilten Faltboote, LKW und Pferdefuhrwerke transportierten Sandsäcke. Deichvogt Sperling sprach von "höchster Gefahr!" Die Feuerwehr Damnatz wird nicht eingesetzt, da alle Mitglieder mit der Sicherung ihres Hab und Guts beschäftigt sind, wohl aber Feuerwehren der gesamten Umgebung. Unter anderem auch die Karwitzer Wehr. Deren Mannschaft entstieg damals dem roten Auto, schaute über den Deich und machte angesichts der schier endlosen eisschollenbedeckten Wasserfläche schleunigst wieder kehrt. "Düt is je leege, as dree Dog in Granatfüer to ling", ruft einer der Karwitzer seinen Kameraden zu. Sie fuhren fluchtartig wieder davon.

In der Nacht vom 21. auf den 22. März beginnt das Wasser bei Barnitz über den Deich zu laufen, dabei rutschen einige der ca. 60 cm dicken Schollen über die Deichkrone ins Landesinnere. Dank des harten Winters noch metertief gefroren, halten die Deiche den aufgestauten Wassermassen. Die Eisbarriere gab dann schließlich dem Druck nach und rauschte talwärts.

1949 fanden die ersten Unterkreiswettkämpfe der Feuerwehren erstmals in Damnatz statt. Als Wettkampfplatz diente damals das heutige Hafengelände am ehemaligen Fischerkrug.


7. Oktober 1950. In den frühen Morgenstunden des Tages brach im Stallgebäude des Gast- und Landwirts Friedrich Steinhagen in Damnatz ein Brand aus. Das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Drei Ferkel, 40 Hühner und mehrere landwirtschaftliche Maschinen wurden ein Raub ein Flammen. Der Schaden belief sich damals auf rund 10.000 DM. Die Brandursache konnte nicht ermittelt werden. Durch das tatkräftige Eingreifen der Damnatzer Einsatzkräfte konnte ein Übergreifen des Feuers auf die in nächster Nähe befindlichen Gebäude verhindert werden.

Am 27. Oktober 1950 brach erneut der Rote Hahn bei Friedrich Steinhagen aus. Diesmal brannte das Wohngebäude. Schon kurz nach Brandausbruch trafen die ersten Löschkräfte am Gerätehaus ein. Der zufällig vorbei tuckernde Trecker der Tiefbaufirma Verclas wird sofort vorgespannt und bringt somit eilends die Löschausrüstung zum Brandherd sowie zur Wasserentnahmestelle am Haken hinterm Deich. Die Damnatzer Wehr konnte den Brandherd nicht allein eindämmen. Zu stark war die Brandentwicklung. Um 6.30 Uhr desselben Tages eilten die Dannenberger Kameraden zur Hilfe. Das damalige obere Geschoss, der Saal und andere Räumlichkeiten wurden vollständig zerstört.

Kein Löschwasser aus der Elbe

In den 50er Jahren brannte es des öfteren in Damnatz. So auch am 30.01.1951 gegen 18.00 Uhr bei Toni Scheidel (heute Wilhelm Mattiesch). Der Schweinestall auf dem Gehöft brannte in voller Ausdehnung. Nachdem die Wasserleitung aufgebaut war, blieb jedoch der Befehl "Wasser marsch!" aus. Wehrführer August II. hatte beschlossen nicht zu löschen, denn eine Rettung des Gebäudes war nicht mehr möglich und Nachbarhäuser waren nicht in Gefahr. Der eigentliche Grund war jedoch der, dass wegen der starken Minusgrade die Feuerwehrschläuche samt Wasser gefrieren würden. Also wurde nicht gelöscht.
Noch während des Brandes kam die Polizei, um die Brandentstehung festzustellen. Sie ordnete umgehend die Brandbekämpfung an und beschlagnahmte die Überreste. Bevor jedoch nun eine Wasserentnahme aus der nahen Elbe erfolgen konnte, mussten die Kameraden erst einmal Löcher ins Eis hauen, um an das Löschwasser zu gelangen. Das Gewässer war zentimeterdick zugefroren.
Nach Beendigung der Löscharbeiten klappten die Wehrmänner die steif gefrorenen Schläuche zusammen, die Motorspritze wurde zum Auftauen zum Dorfbäcker Kuhn neben den dortigen Backofen gebracht. Ein Brandursache konnte nie ermittelt werden.

9–jähriger Junge zündelte

1952 musste die Feuerwehr Damnatz zu zwei Brandeinsätzen ausrücken. Am 16. März kommt es zu einem Feuer in dem Bauerhaus der Familie Werther in Jasebeck. Löschhilfe war also neben der Wehr Landsatz notwendig. Das Haus brannte komplett nieder. Ein Blitzschlag konnte schon kurz nach Ende der Löscharbeiten als Ursache festgestellt werden.

Ein 9–jähriger Junge wollte, wie er später aussagte, im gleichen Jahr ein großes Feuer sehen. Während der Erntezeit zündelte er deswegen in Damnatz. Am 16. August steckte er einen im Garten von Alfried Bannöhr stehenden Strohdiemen an. Zufällig vorbei laufende Mitmenschen können die gerade entstandenen Flammen ersticken. Den Jungen erwischten sie jedoch nicht.
Noch am gleichen Tag bricht in der Scheune der ehemaligen Deichvogtei (heute Grundstück von Hans-Georg Spaethe) ein verheerendes Feuer aus. Wie sich später herausstellte, ging auch dieser Brand auf die Kappe des Jungen. Die Feuerwehr Damnatz war sehr schnell zur Stelle. Saßen doch mehrere Kameraden im Gasthaus Steinhagen zusammen. Auch der raschen Alarmierung durch Heini Brunahl mit dem Alarmhorn war es zu verdanken, dass schnell viele Männer vor Ort waren. Löschwasser sollte aus dem Rohrbrunnen an der Kreuzung Heinrich Vieregge (heute Bernd Vieregge) entnommen werden. Doch wegen der lang anhaltenden Trockenheit war der Grundwasserspiegel soweit abgefallen, dass die TS 6 kein Wasser ansaugen konnte. Also musste eine Wasserversorgung vom Haken hinterm Deich bis zur Scheune aufgebaut werden. Löschhilfe kam damals aus Dannenberg hinzu.
Noch Tage später musste die Wehr Damnatz immer wieder auflodernde Brandnester ablöschen. Auch wurden Brandwachen über mehrere Tage und Nächte abgestellt.

Im selben Jahr setzte die Freiwillige Feuerwehr Damnatz mit der Gründung des heutigen Kreisfeuerwehrverbands die Verbandsarbeit fort. Ferner wurden mehrere Übungseinheiten in der Löschwasserentnahme aus offenen Gewässern und in der Brandbekämpfung absolviert.

Feuerwehr wird 50 Jahre alt

Am 07. März 1953 besteht die Freiwillige Feuerwehr Damnatz 50 Jahre. Ein stolzer Geburtstag. Die damalige Jubiläumsfeier an dem Tage entfiel jedoch. Sie wurde aufgrund unerklärlicher Gründe auf das Jahr 1954 verschoben. Eine Entscheidung, die sich ein Jahr später negativ auf das Ereignis auswirken sollte. Denn bereits am Vortag des eigentlichen Festtags fing es derart an zu regnen, so dass schon der Ummarsch zu Beginn der Feierlichkeiten am da drauffolgenden Tag ins Wasser fiel. Erst Wochen später sollte es aufhören zu regnen.
Im gleichen Jahr beteiligte man sich mit wechselndem Erfolg an den Wettkämpfen der Feuerwehren.

Das Alarmhorn, welches zur damaligen Zeit die Feuerwehrleute zur ihrem Spritzenhaus rief, ertönte erneut am 04. Juli 1958. Wiederum wütete der rote Hahn. Diesmal brannte eine Scheune auf dem heutigen Anwesen von Walter Lange in Barnitz. Die Brandentstehung konnte schnell festgestellt werden: Auch hier war ein Blitz eingeschlagen.

Wehr erhielt modernstes Löschgerät

Am 02. Juli 1959 rückte die Wehr Damnatz zu einem verheerenden Waldbrand am Südrand der Göhrde aus. Fast alle Feuerwehren aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg kamen hier zum Einsatz. 500 Hektar Wald wurden ein Raub der Flammen. Die Löschkräfte der Wehr Damnatz mussten damals bei den über mehrere Tage andauernden Löscharbeiten mehrmals ausgewechselt werden.

Die Freiwillige Feuerwehr erhielt 1959 zudem modernstes Löschgerät in Form einer neuen Tragkraftspritze TS 8/8 vom Typ Meyerhagen. Ein Jahr später, 1960, folgte ein dazugehöriger Tragkraftspritzenanhänger. Der Anhänger war schon eine enorme Entwicklung, jedoch musste dieser vom Schmiedemeister Wilhelm Predöhl verbreitert werden, um die Pumpe verladen zu können. Die beiden Neuanschaffungen ließen die Aufwärtsentwicklung der Wehr augenscheinlicher werden.
Motivierte Einsatzkräfte, die nun zur damaligen Zeit modernstes Feuerwehrgerät besaßen, waren vorprogrammiert.


Das Alarmhorn hatte Anfang der 60er Jahre ausgedient. Alarmiert wurden die Löschkräfte nun durch die noch heute auf den Dächern befindlichen Sirenen

1964 wird Hermann Blanck zum Ortsbrandmeister gewählt. August Mattiesch II. kandidierte für dieses Amt nicht mehr. Blancks Stellvertreter wurde Wilhelm Predöhl. Der Fachwerkschlauchturm am Gerätehaus wird in diesem Jahr abgerissen. In Massivbauweise und im Wert von 17.000 DM wurde der heutige Turm erbaut. Der damalige Bau fand nur unter einem schwierigen Baugenehmigungsverfahren statt. Denn die Behörden schrieben eine bestimmte Mindesthöhe vor.

In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Landsatz richtete die Feuerwehr Damnatz 1966 hinter dem ehemaligen Flügeldeich am Hafen des Wasserschifffahrtsamt die damaligen Unterkreis–Wettkämpfe aus. Bei besten Wetterbedingungen wurde dieser Tag ein voller Erfolg.

Ein Waldbrand in der Gemarkung Barnitz machte kurze Zeit später den Einsatz der beiden Wehren Landsatz und Damnatz erforderlich. Mehrere Quadratmeter Waldboden und Nadelgehölz wurden von dem Feuer vernichtet.

Scheune komplett abgebrannt

Am Abend des 26. Januar 1967 heulen in Damnatz die Sirenen und rufen die Männer der Wehr Damnatz zum Gerätehaus. Aus ungeklärter Ursache brennt an diesem Abend die Scheune von Günter Rexin. Auch zu diesem Brand konnte die Feuerwehr schnell ausrücken. Dank des Kameraden Gerd Basedow, der mit seinem Unimog zum Spritzenhaus kam, konnte die Löschausrüstung umgehend zum Brandherd gefahren werden. Schon kurze Zeit danach standen alle Rohre unter Wasser. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Besondere Gefahren gingen von der Brandausbreitung auf den Schweinestall und der darin befindlichen Heizungsanlage sowie von dem Öltank aus. Mit im Einsatz war auch ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Dannenberg. Bis zum nächsten Tag war die Wehr Damnatz im Einsatz, um Brandnester abzulöschen. Die Brandursache konnte nie ermittelt werden.

1970 brannten in den Sommermonaten in Penkefitz mehrere Häuser nieder. Damnatzer Wehrleute rückten damals mit ihrem von einem Traktor gezogenen Anhänger dorthin aus. In Höhe Jasebeck kam das Gespann jedoch aufgrund mangelnden Tankinhalts zum Stehen. Die Löschausrüstung wurde anschließend mit einem anderen Traktor nachgeholt. Der verheerende Brand machte die Einsatz mehrerer Feuerwehren notwendig.

Mit der Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs 1971 erreichte die motorisierte Entwicklung der Feuerwehr Damnatz erstmals ihren Höhepunkt. Stationiert wurde ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung (TSF-T). Das Fahrzeug befand sich bis 1982 im Dienste der Feuerwehr Damnatz. Mit der Stationierung des jetzigen Damnatzer Einsatzfahrzeugs wurde es nach Volkfien umgesetzt.

Ein Feuer in Sipnitz machte die Hilfe der Wehr 1973 notwendig. Bei der Familie Chocolowicz wurde in den Sommermonaten das Wohnhaus ein Raub der Flammen. Mehrere Feuerwehren kamen hier zum Einsatz. Löschwasser entnahmen die Einsatzkräfte damals unter anderem aus dem nahen Gümser See.

Jugendfeuerwehr wird gegründet

Aufgrund der vielen Kinder in Damnatz und Landsatz beschlossen die Wehrmänner 1974 die Gründung einer Jugendfeuerwehr, die schon 1977 bei den Samtgemeindeausscheidungswettkämpfen den 1. Platz erreichen konnte.

Zu einem der größten Einsätze der Wehr wurde die Waldbrandkatastrophe vom 12. - 17. August 1975 im Gartower Forst. Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet waren im Einsatz. Ca. 2.000 ha Waldfläche wurden ein Opfer der Flammen. Allein aus Niedersachsen waren 26 Tanklöschfahrzeuge im Einsatz, aus Nordrhein-Westfalen kamen 45 der wasserführenden Feuerwehrfahrzeuge und aus Schleswig-Holstein noch einmal 50 hinzu. Im gleichen Jahr erhielt man die heutige Tragkraftspritze TS 8/8 vom Typ Magirus mit VW-Motor als Ersatz für die gute alte Meyerhagen.

In der Zwischenzeit war auch eine Damengruppe – offiziell nicht anerkannt – ins Leben gerufen worden, die in den Jahren von sich Reden machen sollte. Respekt verschafften sich die schnellen Damnatzer Damen beim Kreisfeuerwehrtag 1976 in Quickborn, als sie von 28 Wettbewerbsgruppen den 14. Platz belegten.

Den absoluten Höhepunkt in der damaligen Geschichte der Wettkampfgruppe sollte den Männer aus Damnatz beim Kreisfeuerwehrtag gelingen. Der lange Übungsfleiß zahlte sich aus und nach einer sensationellen Übung errang man erstmals den Kreismeistertitel der Tragkraftspritzenwehren des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

75 Jahre Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr feierte ihr 75–jähriges Bestehen am 20. und 21. Mai 1978 im Rahmen des Feuerwehrtags der Samtgemeinde Dannenberg. Anlässlich des Jubiläums wurde erstmals ein Gruppenfoto gefertigt. Zwei Tage lang hatte der kleine Ort Damnatz nicht nur die Aufmerksamkeit der näheren Umgebung, sondern die des ganzen Gemeindeverbands auf sich gezogen. Der Hauptfesttag begann damals mit einem Blitzschlag in eine Pappel. Geschockt nahm man anschließend an dem Feldgottesdienst und der Festsitzung teil. Hierzu konnten außer den aktiven und fördernden Mitgliedern auch die Damengruppe der Damnatzer Wehr begrüßt werden. Von offizieller Seite waren Bezirksbrandmeister Lorenz, Kreisbrandmeister Pevestorf, Gemeindebrandmeister Steffens sowie Vertreter der Samtgemeindeverwaltung, der Gemeinde Damnatz, der Polizei und des Deichverbands der Einladung gefolgt.

Anschließend drehte sich alles um Minuten und Punkte bei einer großen Anzahl von Wettkampfgruppen der Aktiven. Schon damals zeigten die schnellen Männer der Damnatzer Wettkampfgruppe, dass sie mit Gerät und Schläuchen schnell umgehen konnten.

Zu Ernstfällen rückten die Damnatzer Einsatzkräfte 1978 insgesamt zweimal aus. Am 05. Juni wütete der rote Hahn auf dem Gehöft Brockmann in Barnitz. Eine Scheune wurde ein Raub der Flammen. Aufgrund eines Blitzeinschlags kam es zu dem verheerenden Brand. Ein weiteres Mal war die Hilfe der Wehr im Nachbarort Quickborn notwendig, als es auf dem Hof von Heinrich Schlie zu einem Brand kam. Schon damals verfügte man über eine beachtliche Anzahl an Mitgliedern. So gehörten zu jener Zeit 37 aktive und 35 fördernde Mitglieder der Wehr an. In der Jugendfeuerwehr waren 13 Jugendliche.


Die Jahre 1979 und 1980 verliefen etwas ruhiger. Man nutzte diese Zeit um Instandhaltungsarbeiten an den Löschwasserbrunnen und am Übungsplatz vorzunehmen. Die Jugendgruppe der Wehr konnte erneut einen Erfolg verbuchen. Sie gewann das Zeltlager in Dannenberg. Die ruhige Zeit nutzten die Wehrmänner jedoch auch zur Weiterbildung. So wurden erstmals verstärkt Maschinisten an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Dannenberg ausgebildet.

1981 stand wieder ganz im Sinne der Wettbewerbsgruppe. Sie errang den 1. Platz beim Samtgemeindefeuerwehrtag in Volkfien. Seitens der Gemeinde Damnatz wird der Jugendfeuerwehr im Spielkreis in der alten Schule ein Raum für deren Aktivitäten und zur Fortbildung zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Günter Rexin würdigte hiermit die guten und hervorragenden Verdienste der Wehr zu Gunsten der Dorfgemeinschaft.

1982 – ein Jahr im Sinne eines Meilensteines

1982 war ein Jahr, das erneut in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz eingehen sollte. Denn die Jugendfeuerwehr gewann in Breese in der Marsch den Samtgemeindefeuerwehrtag und im Verlauf des gesamten Jahres wurde das "Spritzenhaus", wie es liebevoll von den Wehrmännern genannt wird, komplett renoviert. Ortsbrandmeister Hermann Blanck mobilisierte alle Kräfte, die nach und nach den Giebel, das Dach und das Fachwerk erneuerten, dem Haus von innen und außen einen neuen Anstrich gaben, den Vorplatz mit Verbundsteinen pflasterten und tiefe Unebenheiten rings ums Gebäude mit Mutterboden auffüllten. Die Wehr absolvierte bei diesen Arbeiten 300 Stunden Eigenleistung und konnte damit viel Geld sparen.

Ein weiterer Grund für die eifrigen Dienste lag ganz einfach auf der Hand: Ein neues Tragkraftspritzen-Fahrzeug sollte in Damnatz stationiert werden, das sich auch heute noch im Einsatzdienst befindet. Während der Einweihungsfeier des Gerätehauses und der verbundenen Übergabe des neuen Fahrzeuges würdigten der damalige Samtgemeindebürgermeister Klaus Wojahn und der ehemalige Vorsitzende des Feuerschutzausschusses Johann Böhm die Tatkraft der Wehrmänner, die sich ihrer Meinung nach im wahrsten Sinne des Wortes das neue Löschfahrzeug verdient hatten. Während der gesamten Umbauphase wurde Ortsbrandmeister Hermann Blanck von seinem Stellvertreter Wilhelm Predöhl unterstützt.

Die Wehr vor ihrem neuen Fahrzeug und umgebauten Gerätehaus

Wilhelm Predöhl tritt zurück

Ein Jahr später, 1983, kündigte Wilhelm Predöhl seinen Rücktritt an. Er war 19 Jahre als stellvertretender Ortsbrandmeister tätig. In dieser Zeit führte er zudem die Wettkampfgruppe an. Er übte mit den schnellen Männern sogar auf den Wiesen hinterm Deich im Buschwerder. Dem Wunsch Predöhls wurde vom Kommando nur zögernd zugestimmt. Predöhl stand im gleichen Jahr auch seit 40 Jahren im Dienst des Feuerlöschwesens. Mit ihm trat ein erfahrener und pflichtbewusster Kamerad zurück. Als sein Nachfolger wurde auf der Jahreshauptversammlung Uwe Bannöhr gewählt.

Drei Einsätze musste die Wehr Damnatz 1983 verzeichnen. Am 22. Mai wurde ein Modellflugzeug des MSV Schwalbe aus einem Eichbaum in Jasebeck geborgen. Im September löschte man einen Flächenbrand im "Mattieschen Drift". Wie sehr man doch Atemschutz in Damnatz benötigte, zeigte sich am 01. Dezember 1983 bei einem Zimmerbrand bei Wilma Schmidt. Schwelende Brandnester mit starker Rauchentwicklung machten die Löscharbeiten sehr schwierig und langwierig.

Vermisste Person war am 5. Dezember 1984 das Alarmstichwort für die Freiwillige Feuerwehr Damnatz. Zusammen mit dem Bundesgrenzschutz und Beamten vom Zoll startete eine zweistündige Suchaktion nach Dora Salge. Noch vor Einbruch der Dunkelheit konnte sie in der Damnatzer Feldmark lebend gefunden werden. Erstmals in der 10-jährigen Existenz der Jugendfeuerwehr musste Jugendwart Uwe Bannöhr dem Kommando aufgrund des Wechsels älterer Jugendmitglieder in die aktive Abteilung Personalprobleme melden. Der Nachwuchs in Damnatz und Umgebung war noch zu jung. Eine Teilnahme an den Wettbewerben war somit sehr fraglich. Eine Sonderstellung schließlich ließ die Verwendung jüngerer Mitglieder zu und man konnte weiterhin zu Wettkämpfen fahren.

Zu Feiern gab es 1984 das 50–jährige Bestehen der Nachbarwehr Landsatz. Am 15. September veranstalteten die Landsatzer Wehrmänner anlässlich ihres Jubiläums einen Pokalwettkampf.

In der Nacht nach der Nachtübung brannte die Scheune von Adolf Schulz in Quickborn nieder. Aufgrund der vorherigen Nachtübung und der noch zusammensitzenden Kräfte in Damnatz konnte die Wehr Damnatz sofort ausrücken.

Kommandowahlen standen 1985 im Vordergrund der Geschehnisse. Nach umfangreichen Beratungen in den Kommandositzungen und Versammlungen wurde das Kommando einstimmig von der Gesamtmitgliederversammlung wiedergewählt. Ein ungewöhnlicher Einsatz war 1985 der Brand der Tripkauer Mühle in Tripkau. Am 25. Oktober, am Abend der traditionellen Nachtübung, kam es aus ungeklärter Ursache zu einem Brand der Mühle. Eine Alarmierung der umliegenden Feuerwehren wurde umgehend veranlasst. Hierbei kam es jedoch zur Fehlalarmierung der Wehr Damnatz. Unter dem Buchstaben D sollte eigentlich die Schwerpunktwehr Dannenberg gerufen werden. Da man aber zum Einsatzzeitpunkt über viele Einsatzkräfte im Gasthaus Steinhagen verfügte, rückte man schließlich zur Brandbekämpfung nach Tripkau aus. Zwar wurde man unterwegs zum Einrücken nach Damnatz abkommandiert, doch man entschied sich, aufgrund des bereits bis Dannenberg zurückgelegten Anfahrtswege durchzufahren. Und so stiegen aus dem heutigen Tragkraftspritzenfahrzeug mit einer Sitzmöglichkeit für sechs Personen am Einsatzort 16 zur Brandbekämpfung bereite Einsatzkräfte aus.

Atemschutzgeräte ergänzen Ausrüstung

1986 wird die Wehr Damnatz mit langersehnten Atemschutzgeräten ausgerüstet. Hierfür sind umfangreiche Umbauarbeiten am Tragkraftspritzenfahrzeug notwendig, denn die Geräte müssen zu jeder Zeit einsatzbereit und den Wehrmännern zugänglich sein. Um sie auch einsetzen zu dürfen, werden sieben Einsatzkräfte zum Atemschutzlehrgang an die Feuerwehrtechnische Zentrale nach Dannenberg geschickt. Seitens der Samtgemeindeverwaltung wird die Neuregelung und Verbesserung der Beschaffung der Einsatzbekleidung angestrebt. Erstmals muss in den Reihen des Ortskommandos der Wehr über den Posten eines Bekleidungswarts nachgedacht werden. Hieraufhin wird Jörg Rexin zum "Zeugwart" ins Kommando gewählt.

1987 sollte dann der erste Brandeinsatz erfolgen, bei dem man ohne Atemschutzgeräte nichts hätte tun können. Am 20. Januar sorgte der Brand einer Sauna in Landsatz bei Kai Hermann für den Einsatz der Wehr Landsatz. Während des Feuers kam es jedoch zu einer starken Rauchentwicklung, so dass die Landsatzer ihre Kameraden aus Damnatz mit den Atemschutzgeräten hinzuriefen.

Einen weiteren Brand hatten die Einsatzkräfte im Frühjahr zu bekämpfen, als der Osterfeuerstapel frühzeitig in Flammen aufging. Außer den Einsätzen beteiligte sich die Wehr auch an zwei Einsatzübungen. Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Kamerad Dieter Harms wurde ein Scheunenbrand mit vermisster Personen simuliert. Die Person galt es unter dem Einsatz von Atemschutz zu suchen und zu retten.

Im selben Jahr veranstaltete man den Samtgemeindefeuerwehrtag. Unter der tatkräftigen Hilfe aller Wehrmitglieder und Einwohner aus Damnatz gelang ein hervorragender Wettstreit der Feuerwehren der Samtgemeinde Dannenberg.

Gastgeber Damnatz beim Auslegen der Saugleitung

Dieser Tag war es auch, der den Kassenwart Horst Richter auf der Jahreshauptversammlung am 09. Januar 1988 erstmals für seinen Kassenbericht einen großen Beifall hören ließ. Verlas er doch einen Kassenbestand von mehr als 6.000 DM in schwarzen Zahlen.

Brandmeister geht in Wehr-Ruhestand

Nach fast einem Vierteljahrhundert wird Ortsbrandmeister Hermann Blanck am 30.11.1988 in den verdienten Feuerwehrruhestand verabschiedet.

Seit 1964 leitete er pflichtbewusst und immer mit einem Blick auf die Zukunft die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz. Er war stets bemüht seine Wehr in einem guten Zustand zu haben; der Nachwuchs lag ihm hierbei besonders am Herzen. Für dieses besondere Anliegen wurde er auch während seiner Verabschiedung vom damaligen Samtgemeindedirektor Dieter Aschbrenner gelobt. Aschbrenner war es auch, der Hermann Blanck mit Überreichen der Entlassungsurkunde zum Ehrenmitglied der Samtgemeindefeuerwehr ernannte.

Blancks Nachfolger wurde sein langjähriger Stellvertreter Uwe Bannöhr. Zum stellvertretenden Ortsbrandmeister wurde einstimmig Gerhard Köhn aus Kamerun gewählt.

Nach den beiden Waldbrandkatastrophen in der Göhrde und in der Gartower Forst erlebte die Wehr Damnatz in diesem Jahr einen ihrer längsten Einsätze. Vom 28. März bis zum 09. April 1988 forderte das Osterhochwasser der Elbe der Wehr ihr ganzes Können ab. Mehr als 1.250 Einsatzstunden mussten die Einsatzkräfte leisten, um den blanken Hans hinter dem schützenden Deich zu halten. Mehrere tausend Sandsäcke, Gitterplanen und Baustahlmatten mussten in der Ortschaft Damnatz im Deichbereich verlegt werden. Eine besondere Gefahr ging in dieser Zeit von einem drohenden Grundbruch in Höhe des Grundstückes Willi Vieregge (heute Holger Bannöhr) aus.

Das Wasser drohte unter dem Deich hervorzubrechen. Auf dem dortigen Straßenverlauf musste daher auf einer Länge von 100 Metern ein Gegengewicht geschaffen werden. Hierzu war der Einsatz der gesamten Wehr, mehrerer LKW und Radlader der Firma Hoppe & Stolt sowie mehrerer tausend Kubikmeter Sand erforderlich.

Einen weiteren Hilfeleistungseinsatz hatte die Wehr bei der Bergung eines Modellflugzeuges des MSV Schwalbe aus einem Baum in der Damnatzer Feldmark.

Erstmals Mädchen in der Jugendfeuerwehr

Anfang 1989 zählt die Wehr in ihren Reihen 36 aktive, acht passive und 52 fördernde Mitglieder. In der Jugendfeuerwehr versehen insgesamt neun Jungen ihren Dienst. Zu wenig, wie die Blauröcke bei der letzten Versammlung feststellten. Es wurde daher der Beschluss gefasst, zukünftig auch Mädchen in die Nachwuchsabteilung mit aufzunehmen.

Der Jugendfeuerwehr sollte in diesem Jahr eine ganz große Überraschung gelingen. Auf dem Kreisfeuerwehrtag in Schnega als Außenseiter gestartet, siegte man klar mit acht Punkten Vorsprung vor den Gruppen Prezelle und Bösel. Es gelang den Rothelmen eine Superpunktzahl von 1959,75 Punkten. Eine Zahl die bis zu dem Tage noch nie von einer Gruppe erreicht wurde.

Während der gesamten Existenz der Feuerwehr Damnatz stand und befindet sich die Kameradschaftspflege stets mit im Vordergrund. Man bemüht sich seit der Gründung die Gemeinschaft zu pflegen und besser zum gemeinsamen Umgang beizutragen. Der Feuerwehrball zählt hier zu einer der wichtigsten Säulen in der Kameradschaftspflege. Ferner werden Skat- und Knobelabende sowie Tagesausflüge unternommen. Hierzu zählen auch Radtouren und Grillabende.


Nach Grenzeröffnung gleich Boot

Das Jahr 1990 sollte ein großer Schritt in der Entwicklung der Feuerwehr Damnatz werden. Erstmals seit Gründung der Jugendfeuerwehr und der Existenz der Wettkampfgruppe konnte man einen Wettkampf an beiden Tagen für sich entscheiden. Es war der erste Doppelerfolg!

Zur Freude aller fiel im selben Jahr die innerdeutsche Grenze und erstmals in der Wehrgeschichte steht der Feuerwehr Damnatz ein Boot zur Hilfeleistung auf dem Wasser zur Verfügung. Manfred Ziebell, förderndes Mitglied, benötigte sein Schlauchboot nicht mehr und schenkte es der Wehr.

Schon lange war man in den Führungsreihen der Meinung, dass in Damnatz unmittelbar an der Elbe ein Rettungsboot von der Samtgemeindeverwaltung stationiert werden müsste. Der Grundstein hierfür war durch das Geschenk gelegt. Es bedurfte nur noch die Anerkennung als offizielles Rettungsboot der Feuerwehr. Doch dies sollte ein langer Weg werden...

Mit der Grenzeröffnung stiegen auch gleichzeitig die Zahlen der Ernstfälle. 1990 musste die Wehr mit ihrem Boot mehrmals zur Fähre nach Kaltenhof ausrückten. In den weiteren Jahren sollte sich die Zahl dieser Einsätze noch erhöhen. Um den Einwohnern der Gemeinde Damnatz den Ausrüstungs- und Ausbildungsstand zu zeigen, veranstaltete die FF Damnatz erstmals auch einen "Tag der offenen Tür".

Ein Jahr später, 1991, dann ein herber Rückschlag. Im Verlauf eines Taucheinsatzes an der Fähre wurde eine Luftkammer des Boots so stark beschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war.
Doch zukünftig auf ein Rettungsboot verzichten? Nein, denn durch das Boot nahm die Wehr schließlich einen anderen Stellenwert in der Samtgemeinde ein. Gehörten nun doch zum unmittelbaren Einsatzgebiet die Fluten der Elbe. Zudem hatte man auch im Frühjahr des Jahres ein Notstromaggregat mit Beleuchtungsmittel beschafft, das nächtliche Einsätze auf der Elbe ausleuchten sollte. Alle in der Feuerwehr waren sich schnell einig, dass Ersatz beschafft werden muss.
Hatte man doch auch weiterhin den Feuerwehranhänger eigens entsprechend zum Bootstransport umgerüstet. Schließlich wurde man 1991 bei der Firma Zodiac in Berlin fündig. Beschafft wurde ein 3,80 m langes Schlauchboot für max. sechs Personen im Wert von 6.000 DM, dessen Kauf durch zahlreiche Spenden ermöglicht wurde.

Die Stunde des heutigen "Lurchs" war geboren.

Im Rahmen einer Schiffstaufe stellte die Wehr das Rettungsboot in Dienst. Angetrieben wurde es durch einen 30 PS–Königmotor aus ehemaligen DDR-Beständen. Mit der Indienststellung wurden seitens der Samtgemeindeverwaltung notwendige Rettungswesten zur Verfügung gestellt.

Wie man Motivation und den Umgang mit dem feuerwehrtechnischen Gerät positiv umsetzt, zeigte der 41. Kreisfeuerwehrtag in Jameln. Als Außenseiter am Samstag angereist, verlies die Jugendfeuerwehr den Wettbewerb überraschend als Kreismeister. Mit einer beeindruckenden Vorstellung am ersten Wettkampftag konnten alle anderen Jugendfeuerwehren auf die nachfolgenden Plätze verwiesen werden. Hiervon motiviert, starteten am Sonntag die neun Männer der Wettkampfgruppe. Die schon an Perfektion grenzende Demonstration der Übung sollte in der Tragkraftspritzenwertung an diesem Tage den Sieg bedeuten. Damnatz war Kreismeister. Somit gelang nach 1990 der zweite Doppelerfolg von den Nachwuchslöschern und den Einsatzkräften.

Seitens des Feuerwehrkommandos wird in dem Jahr aufgrund der starken Entwicklung der Jugendfeuerwehr die höhere Bezuschussung beschlossen. Den der Nachwuchs ist die Zukunft!

Zwei Hilfeleistungseinsätze mussten 1991 auf der Elbe bei Kaltenhof geleistet werden. Motorschäden an der Elbfähre machten den Einsatz des neuen Rettungsbootes "Lurch" erforderlich, um Personen zwischen den beiden Elbufern hin und her zu befördern.

1992 brannte es zweimal in der Gemeinde Damnatz. Mehrere hundert Quadratmeter trockenes Grasland standen während einer längeren Trockenzeit in Landsatz in Flammen. Dem raschen Eingreifen der Wehren Damnatz und Landsatz ist es weiterhin zu verdanken, dass sich der rote Hahn in Barnitz nicht zu sehr in das Moorgebiet an der Elbuferstraße/ Kreisstraße ausbreiten konnte.

Während des gesamten Jahres stehen im Rahmen der Dorferneuerung in der Gemeinde Sanierungs- und Umbauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus an. Erneut leisteten die Kameraden unzählige Stunden an Eigenleistungen. Seitens der Samtgemeindeverwaltung werden im gleichen Jahr erstmals neue Pläne zur Neustrukturierung der Feuerwehren in der Samtgemeinde Dannenberg den gesamten Feuerwehren vorgelegt. Es wird über die Zusammenlegung von Feuerwehren nachgedacht.
Hiervon betroffen ist auch die Nachbarwehr Landsatz, denn die Verwaltung plant die Angliederung an die Wehr Damnatz. Aus Sicht der Wettbewerbe konnten die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr und die Damnatzer Wettkampfgruppe erneut die Titel beim 42. Kreisfeuerwehrtag in Schletau verteidigen. Die Jugendfeuerwehr hingegen wurde in diesem Jahr sogar Doppelkreismeister. Sie gewannen auch das Kreiszeltlager in Meudelfitz.

Erstmals Zeltlager in Damnatz

Aufgrund des 90-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz findet 1993 erstmals ein Zeltlager der Jugendfeuerwehren aus der Samtgemeinde Dannenberg in Damnatz statt. Mehr als 120 Lagerteilnehmer können bei der Eröffnungsfeier hinter dem Deich beim Grundstück Erwin Stolt begrüßt werden. Gutes Wetter und sommerliche Temperaturen versprachen ein interessantes Lager direkt an der Elbe. Jedoch in der Nacht zum Sonnabend brach ein verheerendes Unwetter über dem Zeltlager herein. Alle Teilnehmer mussten in Notquartiere bei Einwohnern der Gemeinde Damnatz , in den Spielkreis und ins Feuerwehrhaus umziehen. Das Lager wurde schließlich abgebrochen.

Drei Einsätze mussten in diesem Jahr absolviert werden. Die Besatzung eines Segelboots auf einer Sandbank nahe Penkefitz musste in den Nachtstunden eines Novemberabends mittels des Rettungsbootes Lurchs versorgt werden. Ferner musste eine Straße in Damnatz von Gülle gereinigt werden. Dem raschen Eingreifen der Wehr bei einem Schwelbrand eines Holzstapels auf dem Gehöft Kieback (heute von Prittwitz) ist es zu verdanken, dass sich dieser nicht weiter auf einen angrenzenden Stall ausbreiten konnte.

Seit 1991 und damit zum dritten Mal in Folge an der Spitze der TS-Feuerwehren ist die Wettbewerbsgruppe beim 43. Kreisfeuerwehrtag in Lüchow. Man gewann mit diesem Sieg auch gleichzeitig den Wanderpokal. Einen Achtungserfolg errangen die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr in diesem Jahr. Auf dem 125-jährigen Gründungstag des Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbands belegten sie unter 57 Teilnehmern den 15. Platz. Dass das "Spritzenhaus" der Mittelpunkt in der Wehr ist, zeigte sich während der gesamten Phase der Dorferneuerung. Die Wehrmänner hatten vornehmlich in Eigenleistung das bisherige Spritzenhaus um einen Schulungsraum, sanitäre Anlagen und um eine Duschmöglichkeit erweitert.
Mit anerkennenden Worten seitens des damaligen stellvertretenden Samtgemeindebürgermeisters Reinhard Schulz wurde der Erweiterungsbau im Rahmen einer Feierstunde am 12. September eingeweiht.

Zimmerbrand in Jasebeck

20 Jahre Jugendfeuerwehr Damnatz stand 1994 im Vordergrund der Damnatzer Wehrgeschehnisse. Zum 20. Geburtstag veranstaltete die Ortswehr einen Pokalwettbewerb zu dem acht Jugendfeuerwehren aus der Samtgemeinde Dannenberg begrüßt werden konnten.

Die Wettkampfgruppe der Feuerwehr Damnatz hatte ein hervorragendes Jahr erwischt. Beim Samtgemeindefeuerwehrtag in Quickborn konnten sie den Gesamtsieg erringen. Ebenso auf Kreisebene. Zum vierten Mal in Folge gewann die Gruppe den Meistertitel.

Von Einsätzen blieb die Feuerwehr Damnatz auch in diesem Jahr nicht verschont. Am 17. Januar 1994 kam es in Jasebeck zu einem Zimmerbrand. Ein Heizlüfter setzte eine mit Brettern verkleidete Wand in Brand. Starke Rauchentwicklung ließ eine Brandbekämpfung nur unter schwerem Atemschutz zu.

Anfang Februar wurde die Wehr zu einer Hilfeleistung an den Deich zwischen Damnatz und Kamerun gerufen. Ein großflächiger Ölfilm war auf dem Hochwasser gesichtet worden. Mittels Ölvlies und einem Wassersauger wurde das Öl vom Rettungsboot aus abgesogen. Mit im Einsatz der damalige Gefahrgutwagen der Feuerwehrtechnische Zentrale.

Am 17. November ein weiterer Hilfeleistungseinsatz auf der Elbe: Im Rahmen der Castordemonstrationen hatte ein anonymer Anrufer der Leitstelle in Lüchow mitgeteilt, dass angeblich Giftfässer von der Dömitzer Elbbrücke geschmissen worden wären und diese nun stromabwärts treiben würden. Außer der Wehr Damnatz mit dem "Lurch" kamen auch Boote der Wehren Schutschur, Hitzacker und der Feuerwehrtechnischen Zentrale zum Einsatz. Außer einem Kinderdreirad wurde nichts gefunden.

Um ihre Herkunft nicht zu verbergen, beschafft die Feuerwehr für alle Uniformjacken und Dienstpullover der Kameraden Ärmelabzeichen. Die anderen Wehren aus der Samtgemeinde schliessen sich diesem Kauf an.


Perle unter den Feuerwehren

Mit den Worten "Diese Feuerwehr ist eine Perle unter den Wehren in der Samtgemeinde Dannenberg" lobte 1995 der stellvertretende Samtgemeindedirektor Martin Schultz bei der Jahreshauptversammlung die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz. Er stellte damit die überaus gute Ausbildung und Disziplin der Wehr in den Vordergrund. Gerade bei den Wettbewerben sei sie ein Garant für das Vertreten der Samtgemeindefarben. Recht hatte er, denn der Kreismeistertitel des 45. Kreisfeuerwehrtages in Woltersdorf ging zum fünften Mal in den Elbeort. Die Jugendfeuerwehr konnte in diesem Jahr erstmals den höchsten Mitgliederstand seit ihrem Bestehen verzeichnen. Sieben Mädchen und elf Jungen versahen ihren Dienst in der Nachwuchsabteilung.

Zwei Einsätze galt es in diesem Jahr zu bewältigen. Während eines Sturms mussten umgestürzte Bäume von einer Kreisstraße entfernt werden. Eine weitere Hilfeleistung war beim Abstreuen einer Ölspur notwendig.

Landsatzer Wehr für Angliederung

Keine Zukunftsperspektiven für die noch 23 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Landsatz sieht 1996 Ortbrandmeister Hermann Schareitz. Auf der Jahreshauptversammlung beschlossen die Mitglieder die Auflösung der Wehr und einen Anschluss als Löschgruppe an die Feuerwehr Damnatz. Seit der Gründung der Ortsfeuerwehr hatte es noch nie so kritisch um das Feuerwehrwesen in Landsatz ausgesehen. Bestand doch die Wehr immerhin 34 Jahre. Jüngere Leute finden nicht mehr den Weg zur Wehr, war einer der Gründe für die Angliederung an die Wehr Damnatz. Im Rahmen eines großen Festakts in Landsatz wird die Zusammenlegung beider Feuerwehren entsprechend gefeiert.

In Damnatz war dagegen offenbar alles im Lot. Gewannen die neun schnellen Männer der Wettbewerbsgruppe doch zum sechsten Mal in Folge den Kreismeistertitel. Erst eine Entscheidung am grünen Tisch bedeutete den Sieg. Auch auf Samtgemeindeebene ließen sie sich den Sieg nicht nehmen. Mit einer Leistung von über 420 Punkten zeigten sie eine Spitzenübung die sich sogar auf Bezirksebene sehen lassen könnte. Die Jugendfeuerwehr setzte sich dagegen außer bei den Wettbewerben zum wiederholten Male für den Umweltschutz ein. Außer dem Bau von Nistkästen werden Birkensprösslinge im Hochmoor bei Lenzen entfernt. Einen Saisonhöhepunkt für die Rothelme war die Teilnahme am Bezirkszeltlager in Lüchow.

Zwei Hilfeleistungseinsätze mussten 1996 von den Wehrmänner absolviert werden. Es musste eine Katze aus einem Baum in der Rosenstraße geholt sowie ein umgestürzter Baum von einer Straße entfernt werden.

In Bezug auf Partnerschaft mit Wehren aus den neuen Bundesländern hatte die Wehr Damnatz schon immer ein offenes Ohr. Durch persönliche Kontakte eines Kameraden kommt zu einem ersten gemeinsamen Zeltlager der Wehren Damnatz und Woosmer. Die Freundschaft sollte sich verfestigen.

Zahl der Atemschutzgeräteträger nimmt zu

1997 steigt die Zahl der Atemschutzgeräteträger auf 17 Einsatzkräfte an. Ein Garant dafür, das die Wehr bei Ernstfälle auf genügend Potenzial zurückgreifen kann. Die Jugendfeuerwehr startete in diesem Jahr erstmals seit ihrer Gründung mit zwei Gruppen auf den Wettbewerben und gewinnt mit der ersten Gruppe den Samtgemeindesieg. Die zweite Gruppe zeichnet sich mit dem 5. Platz auf Samtgemeindeebene aus. Zu den weiteren Aktivitäten der 21 Jugendlichen zählten in dem Jahr das Ausrichten des Osterfeuers, der beliebte Kinderfasching und der Laternenumzug zusammen mit dem Kinderspielkreis.

Kreisbrandmeister Uwe Schulz bescheinigt der Wehr nach der Zusammenlegung mit Landsatz eine hervorragende Schlagkraft. Konnte er sich hiervon neben Gemeindebrandmeister Erhard Burmester auf zwei Zugübungen überzeugen. Die Gemeinschaft der Feuerwehr sei beispielhaft und lobenswert. Zum wiederholten Male holen die Männer der Wettbewerbsgruppe den Sieg auf Samtgemeindeebene. Das Rettungsboot der Wehr erhält für eine bessere Verständigung eine fest eingebaute 4 Meter-Bandfunkanlage. Die bereits vorhandenen Handsprechfunkgeräte reichen bei Einsätzen mit schlechter Wetterlage auf der Elbe nicht aus. Als Funkrufname bekommt das Boot den Namen "Florian Lüchow 22-66" und wird offiziell auf dem Funkplan des Landkreises geführt.

Außerdem wird der Lurch mit einem festen Steuerstand, Positionsleuchten, Nebelhorn, Blaulicht und einem neuen Motor ausgestattet. Alles Bestandteile, die den bestehenden Normvorschriften für Feuerwehrboote in dieser Größenklasse entsprechen. Eine der Vorschriften beinhaltet auch das Besitzen eines Führerscheines zum Führen solcher Boote. Hieraufhin absolvierten 20 Wehrmitglieder die Prüfungsanforderungen und bekamen den "Sportbootführerschein Binnen" ausgehändigt. Praktische Fahrübungen wurden im Damnatzer Hafen mit dem Lurch durchgeführt.

Seitens der Samtgemeindeverwaltung wird der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz-Löschgruppe Landsatz in diesem Jahr ein neuer PKW-Anhänger zur Verfügung gestellt. Der Anhänger wird bei der Firma Pengel in Dannenberg mit einem entsprechenden Spezialaufbau zum Transport des Lurches versehen. Hiermit steht nun ein komplettes Rettungsgerät mit Beleuchtungssatz und Zubehör für Ernstfälle bereit. Zu dem ist es auch das einzige offiziell eingesetzte Rettungsboot entlang dem Elbabschnitt im Raum der Samtgemeinde Dannenberg.

Bootshaus wird erbaut

> Eigenleistung wird erneut 1998 bei der Wehr großgeschrieben. Aufgrund von Platzmangel in der bisherigen Fahrzeughalle und von Beanstandungen aus Sicht der Feuerwehrunfallkasse wurde ein Anbau an das bisherige Gerätehaus notwendig. In mehr als 4.000 Stunden Eigenleistung schufen die Wehrmänner als Anbau ein Bootshaus für den "Lurch". Seitens der Samtgemeinde Dannenberg werden 15.000 DM für das Projekt zur Verfügung gestellt. Bereits 1997 hatte der Brandschutzausschuss der Samtgemeinde die politischen Weichen für die Lurchbehausung gestellt.

Die Jugendfeuerwehr startete in diesem Jahr als einzige Damnatzer Wettbewerbsgruppe auf dem Samtgemeindefeuerwehrtag in Langendorf und konnte einen guten 3. Platz erringen. Die Wettbewerbsgruppe der Einsatzkräfte hingegen startete auf dieser Veranstaltung nicht, da Konfirmationen in der Gemeinde Damnatz anstanden und Mitglieder in den Festlichkeiten eingebunden waren.

Beim 48. Kreisfeuerwehrtag in Clenze rollte man im wahrsten Sinne des Wortes das Feld von hinten auf und gewann zum siebten Mal nach 1996 den Kreismeistertitel.

Eine weithin sichtbare Rauchsäule markierte am 15. November des Jahres über Landsatz die Stätte eines Brandes. Auf dem Hof Fabel brannte ein Kälberstall. Dank des raschen Eintreffens von Feuerwehrleuten und der tatkräftigen Mithilfe von Nachbarn konnten fast alle Tiere rechtzeitig ins Freie gebracht werden.

Ein Kalb kam allerdings in den Flammen um, mehrere Schwarzbunte wurden verletzt. Vom Feuer verschont blieb der angrenzende große Rinderstall, der sich unweit des Brandobjekts befand. Etwa 80 Einsatzkräfte aus Damnatz-Landsatz, Penkefitz und Dannenberg waren im Einsatz.

Am 08. Dezember kam es zu einem Hilfeleistungseinsatz in Damnatz. Eine Katze musste aus einem Baum gerettet werden.

25-Jahre Jugendfeuerwehr

Am 14. Mai 1999 wird das Bootshaus eingeweiht. Außer zahlreichen Gästen von befreundeten Feuerwehren konnten auch der damalige Brandschutzausschussvorsitzende Heinrich Siemke und der ehemalige Samtgemeindedirektor Dieter Aschbrenner zur Einweihung begrüßt werden. Die Wehr zeigt sich nun mit den Rahmenbedingungen rundum zufrieden.

Eine weitere Feierlichkeit war das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr. In dem Jubiläumsjahr konnten in der Jugendfeuerwehr 23 Mitglieder gezählt werden. Aufgrund des Geburtstags richteten die Rothelme einen Pokalwettbewerb aus, zu dem 15 Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis begrüßt werden konnten. Mit dem 4. Platz in der Gesamtwertung des Bezirkszeltlagers in Selsingen gelang den Damnatzer Rothelmen auch zugleich die höchste Platzierung seit den Teilnahmen an solchen großen Lagern.

Das Maß der Dinge war in diesem Jahr erneut die Wettbewerbsgruppe der Wehr. Sie gewann den Samtgemeindefeuerwehrtag in Karwitz und setzte mit ihrer Übung und einer Punktzahl von 438 Zählern eine neue Bestmarke im Landkreis. Im Verlaufe des Jahres kann erstmals ein Mitgliederstand von 61 aktiven Einsatzkräften vorgewiesen werden. Zusammen mit der Partnerwehr aus Schutschur wurde erstmals eine gemeinsame Einsatzübung auf der Elbe durchgeführt. Ein besonderer Übungsaspekt war dabei die Rettung von einer überbordgegangenen Person.

Im November kam es aufgrund einer Brandstiftung zu einem Brandeinsatz an einem Holzstapel in Kamerun. Das schnelle Eingreifen der Wehr konnte jedoch ein Ausbreiten der Flammen auf Brachland verhindern. Gegen einen angenommenen Brand ging man 1999 auch beim Bildhauer Klaus Müller-Klug vor. Im Rahmen einer Zugübung versuchten neben der Wehr Damnatz auch die Wehren Breese in der Marsch, Splietau und Penkefitz einen angeblichen Werkstattbrand mit vermissten Personen zu bekämpfen.


TSF wieder am ersten Standort

Mit der Ersatzbeschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) für die Feuerwehr Volkfien kommt im Jahr 2000 das erste Damnatzer Feuerwehrauto wieder zurück in seine Ursprungsgemeinde. Es wird bei der Löschgruppe in Landsatz stationiert. Die Rückkehr wurde notwendig, da das Landsatzer TSF vom Rost zerfressen war. Zwar stand nun wieder ein fast rostfreies Löschfahrzeug im Gerätehaus, jedoch war der Motor defekt. Bei dem anderen TSF der Landsatzer war es genau umgekehrt. Karosserie kaputt, Motor funktionierte. In Eigenleistung wurde daher aus zwei Fahrzeugen ein gutes und intaktes Löschfahrzeug gebaut.

Für die Freiwillige Feuerwehr Damnatz-Löschgruppe Landsatz war der Austausch der beiden Fahrzeuge einsatztaktisch sehr wichtig. Besitzt doch auch dieses Fahrzeug eine Anhängerkupplung zum Ziehen des Bootsanhängers. Das Damnatzer TSF fiel in diesem Jahr für eine längere Zeit aus dem Einsatzdienst aus. Erhebliche Rostprobleme und eine kompletter Motorschaden ließen eine Fahrtauglichkeit des fast 20 Jahre alten Fahrzeugs nicht zu. Doch durch das TSF mit Anhängerkupplung in Landsatz konnte der Brandschutz und die Sicherheit auf der Elbe aufrechterhalten werden.

Intensiv wurde im Verlauf des Jahres die Bootsausbildung auf der Elbe vorangetrieben. Bei mehreren Übungen mit angenommenen Bootshavarien galt es Personen aus den Fluten der Elbe zu retten. Wie es ist, Kinder im Brandfall zu retten, zeigte auch eine Einsatzübung im Damnatz Kinderspielkreis. Hierbei stellte sich heraus, dass gerade Atemschutzgeräteträger für Kinder sehr ungewöhnliche Feuerwehrmänner sind.

Am 19. Juni 2000 kommt es zu einem Waldbrand zwischen Laase und Dünsche. Durch Funkenflug aus einem Auspuff eines Traktor entzünden sich von ihm gezogene und mit Heu beladene Anhänger. Herunterfallende brennende Heuballen entzünden auf einer Länge von mehreren Kilometern den Wald. Außer zahlreichen Tanklöschfahrzeugen anderer Wehren aus dem Landkreis kommen auch Güllewagen von Landwirten zum Einsatz. Mehrere Stunden benötigen die Feuerwehren um die Flammen abzulöschen. Mit im Einsatz waren auch die Damnatzer Einsatzkräfte.

Nach 27 Jahren als Kassenführer stellte im Jahr 2000 Horst Richter sein Amt zur Verfügung. Als Dank und Anerkennung wird ihm eine goldene Kasse und ein Präsentkorb überreicht.

Damnatz, der 2. Versuch! Unter diesem Motto versuchen die Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde nach 1993 erneut ein Zeltlager hinterm Deich auf der Wiese beim Grundstück Erwin Stolt durchzuführen. 170 Lagerteilnehmer nahmen am erneuten Versuch teil und erlebten ein spannendes Lager direkt an der Elbe.

Dank des Wettergotts und der zahlreichen Unterstützung aller Kameraden und Kameradinnen sowie Einwohner der Gemeinde Damnatz konnte das Lager in voller Länge stattfinden. Der Sieg ging an die Nachwuchsabteilung aus Damnatz.

Die Jugendfeuerwehr Damnatz schaffte außer dem Sieg im Zeltlager auch die Qualifikation für den Bezirksentscheid im Spiel ohne Grenzen in Uphusen bei Bremen. Dort konnte sie einen hervorragenden 5. Platz von mehr als 40 teilnehmenden Gruppen belegen. Die Wettbewerbsgruppe mit den neun schnellen Männern konnte sich beim Kreiswettbewerb in Metzingen mit dem Erringen des 3. Platzes zum sechsten Mal für den Bezirkswettbewerb qualifizieren. Ebenso die Jugendgruppe. Sie errang in Metzingen den 2. Platz und schaffte ebenfalls die erneute Fahrkarte für den Bezirksentscheid im Bundeswettbewerb in Horneburg im Landkreis Stade.

Lurch wird immer wichtiger

Wie wichtig die Stationierung von Rettungsbooten entlang der Elbe ist, sollte sich im Jahr 2001 gleich zweimal zeigen. Am 31. Juli kommt es bei Elbkilometer 516 in Höhe Penkefitz gegen 13.10 Uhr zu einer Explosion eines Sportboote mit drei Mann Besatzung. Durch die Detonation werden zwei Personen in die Elbe geschleudert und ertrinken. Die dritte Person kann gerettet werden. Von beiden Elbufern kommen außer der Wehr Damnatz mehrere Feuerwehren mit Booten zum Einsatz. Eine Leiche wurde etwa eine Stunde später nahe Wussegel von der Damnatzer Bootsbesatzung geborgen. Die zweite Leiche wurde eine Woche später von der Wehr Hitzacker geborgen.

Zu einem weiteren Hilfeleistungseinsatz wird die Feuerwehr Damnatz zusammen mit den Wehren Gusborn und Dannenberg im August aufgrund eines Verkehrsunfalles auf der Bundesstraße 191 auf der Kreuzung Quickborn-Damnatz gerufen. Vier schwerverletzte Insassen mussten von den Einsatzkräften gerettet werden.

Die Terroranschläge des 11. September schockierten nicht nur die Weltbevölkerung sondern auch die Feuerwehren weltweit. Viele mutige und hilfsbereite amerikanische Kameraden verloren ihr Leben, um anderen Menschen zu helfen. Von den Ereignissen tief betroffen schlossen sich die Damnatzer und Landsatzer Wehrmänner den aufgerufenen Spendenaktionen zu Gunsten der verunglückten Kameraden an und spendeten.

Sirenen riefen am 16. September die Feuerwehren entlang der Elbe erneut mit ihren Booten zu einer Hilfeleistung auf die Elbe. In der Nähe des Hitzackeraner Hafens galt ein Paddelboot und dessen Besatzung als vermisst. Beim Verlassen der Hafenausfahrt auf die Elbe war es in der Strömung gekentert. Einsatzkräfte aus Damnatz konnten das Ehepaar jedoch unverletzt in einem Busch in Ufernähe auffinden.
Im Oktober wird der Lurch nochmals auf die Elbe zum Kilometer 516 gerufen. Diesmal jedoch zu einer Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Der Auftrag hieß: Einsatzkräfte und Gerät zu einem havarierten Schiff zu bringen.

Kreisbrandmeister Uwe Schulz unterstrich während der traditionellen Jahreshauptversammlung der Wehr Damnatz endgültig die Wichtigkeit der Rettungsboote entlang der Elbe. So auch die des Damnatzer "Lurch". Im Verlauf des Jahres hatte auch das Computerzeitalter Einzug bei der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz gehalten. Ein gebrauchter Computer wurde zur Vereinfachung der Wehrverwaltung angeschafft.

Die Jugendfeuerwehr unterstrich in diesem Jahr erneut ihre Schlagkraft. Sie gewann zusammen mit Gusborner Rothelmen und mit deutlichem Abstand zum zweiten Platz die Leistungsspangenabnahme in Bleckede. Eine Leistung die Aufhorchen ließ.

Gründung einer Kinderfeuerwehr

Das Jahr 2002 war ein Jahr des blanken Hans. Unzählige Mengen Regen gingen in diesem Jahr auf Deutschland und auf die Elbegebiete nieder. Gräben, Bäche, Flüsse und Seen waren bis an den Rand gefüllt, ihre Aufnahmekapazitäten erschöpft. So auch die der Elbe. Eine Jahrhundertflut bahnte sich ihren Weg die Elbe hinunter und richtete viel Schaden und Leid an. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde hieraufhin Katastrophenalarm ausgelöst. Waren doch Deichabschnitte bei Schnackenburg alt und viel zu niedrig. Diese galt es entsprechend zu erhöhen.
Im Verlauf der Jeetzel war weiterhin mit einem erhöhten Rückstau von der Elbe her zu rechnen. Deichbrüche in Dannenberg drohten. Alle Feuerwehren des Landkreises und alle anderen Hilfsorganisationen kamen zu Einsatz. Zur Hilfe eilten auch Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem gesamten Norddeutschen Raum.

Für den Elbdeich entlang der Ortschaft Damnatz bestand zu keinem Zeitpunkt der Flut eine erhöhte Gefahr. Die Feuerwehr Damnatz-Löschgruppe Landsatz wurde daher zur Deichverteidigung nach Dannenberg an den Jeetzeldeich gerufen. Mehrere Tage versuchte man zusammen mit anderen Helfern Dannenberg vor einem drohenden Deichbruch zu schützen.

Im Verlauf der Katastrophe wurde jedoch von der Technischen Einsatzleitung in Lüchow in Damnatz ein weiterer Einsatzabschnitt gebildet. Die Wehr erhielt den Auftrag, zusammen mit der DLRG und Greenpeace die Elbdeiche von Hitzacker bis Schnackenburg mit ihren Booten vor Treibgutschäden zu sichern. Vier Tage versuchte man schließlich, Schäden abzuwenden. Außer den Deichverteidigungsmaßnahmen im Jahr 1988 war es der bislang größte und längste Hochwassereinsatz der gesamten Feuerwehr Damnatz.

Die Freude an der Elbe war am 29. September des Jahres grenzenlos. Denn die Wettbewerbsgruppe der Wehr Damnatz gewann in Hermannsburg überraschend den Bezirkswettbewerb der Feuerwehren des Regierungsbezirks Lüneburg. Mehr als 700 Feuerwehrleute kämpften um den Sieg in den beiden Wertungsgruppen der Tragkraftspritzen- und Löschgruppenfahrzeuge. Einmalig in der Geschichte der Feuerwehr Damnatz ist mit dem Sieg auch die Teilnahme an dem Landeswettbewerb verbunden. Die Teilnahme an dem Bezirksentscheid in Hermannsburg war zugleich der 7. Start in Folge. Eine Zahl die Glück brachte.

Glück hatte die Wettbewerbsgruppe auch beim Samtgemeindefeuerwehrtag des Jahres in Splietau. Mit 438,36 Punkten konnte der 1. Platz vor Dannenberg und Quickborn belegt werden.

Die große Kinderschar in und um Damnatz gab im Jahr 2002 den Anlass für die Freiwillige Feuerwehr Damnatz-Löschgruppe Landsatz, eine Floriansgruppe zu gründen. Zum Gründungstag konnten 15 Kinder begrüßt werden, wovon zehn sofort ihren Eintritt in die Kinderfeuerwehr erklärten. Außer der Jugendfeuerwehr ist dies nun eine weitere Stütze, die für den Fortbestand der gesamten Wehr sorgt.

100 Jahre Feuerwehr

Das Jahr 2003 steht nun für alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Damnatz-Löschgruppe Landsatz sowie für alle Einwohner der Gemeinde Damnatz ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens ihrer Wehr. Damit es ein Fest wird, das noch lange in guter Erinnerung bleibt, wünschen Ortsbrandmeister Uwe Bannöhr und stellvertretender Ortsbrandmeister Gerhard Köhn sowie die Redaktion dieses Heft als abschließendes Wort der gesamten Wehr alles Gute und vor allem ein trockenes Jubiläumsjahr!

Herzlichen Glückwunsch!